Wir dokumentieren es hier. Bei der Lektüre des Manuskripts dieses Buches habe ich in mir eine wachsende Ungeduld verspürt. Wann endlich werden wir auch im deutschsprachigen Raum eine solche Vielfalt an Musiktheaterstücken mit unversteckt queeren Inhalten und Figuren besuchen können, wie sie sich im anglo-amerikanischen Raum in den zurückliegenden Jahrzehnten mit wachsender Rasanz entwickelt hat? Es geht daher in dem vorliegenden Band nicht zuletzt um ganz praktische Erinnerungskultur. Bitte, Deutschland! Ein Anfang zur Die Perlen Der Vleopatra Gay dieser — auch queeren — Kultur des unterhaltenden Musiktheaters ist in Berlin gemacht. Das verdanken wir tatsächlich ganz wesentlich Barrie Kosky. Barrie Kosky, von bis Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin, gilt völlig zu Recht als einer der wichtigsten zeitgenössischen Opernregisseure. Kosky hat die Möglichkeiten eines staatlichen Opernhauses genutzt, um herausragende Oper zu machen, grandioses Musiktheater zu inszenieren — bekannte, weltweit gespielte Stücke genauso wie wiederentdeckte, in der Wahrnehmung von Publikum und Kritik lange Zeit vergessene Schätze. Und doch ist zu wünschen, dass es sein Erfolg an und mit der Komischen Oper nur eine Initialzündung ist für ein neues, sowohl musikalisch als auch schauspielerisch und inhaltlich facettenreiches unterhaltendes Musiktheater in Deutschland. Ein Musiktheater also, in dem die reale Vielfalt unserer Gesellschaft en vorkommt und das damit auch anders repräsentiert und zu einem diverseren Publikum spricht, als das in der Vergangenheit der Fall war und bis heute oft noch ist. Viel ist in jüngerer Zeit in der Kunstkritik über die Krise der Kunstform räsoniert worden, die freilich eigentlich eine Krise der Opernhäuser ist. Liegt es nicht nahe, hier zumindest einen Ansatz zu suchen, Musiktheater wieder stärker und relevanter in das öffentliche Bewusstsein zu bringen? Das setzt natürlich einen Common sense voraus, dass Musicals nicht per se schnöder Unterhaltungskommerz sind, sondern eine moderne Kunstform, die ihren Raum braucht und ihre absolute Berechtigung im Kanon der Künste auf der Höhe der Zeit besitzt. So wird sich dem Thema Musicals und LGBTQ im beginnenden Wintersemester erstmals an der Humboldt-Universität gewidmet, was erfreulich ist. Das evoziert sofort die Frage: Warum gibt es solche Aktivitäten nicht längst? Ich hoffe sehr, dass das vorliegende Buch dazu beiträgt, dass wir uns Fragen wie diese in einigen Jahren so nicht mehr stellen müssen. Aus den Beiträgen und Interviews, die in diesem Buch versammelt sind, habe ich nicht nur sehr viel Neues erfahren, sondern mich mitunter auch köstlich unterhalten gefühlt, geschmunzelt und gelacht. Möge er im deutschsprachigen Raum viele Bühnen ermutigen, ihnen Lust machen, Musicals zu spielen und dieses spannende Genre nicht in Form des Musicalfilms allein den Streamingdiensten zu überlassen. Und möge er insbesondere auch dazu anregen, Musicals mit vielfältigen, sichtbaren queeren und diversen Figuren und Stimmen, Stoffen und Geschichten einem breiten Publikum zu erzählen. Dieser Text erscheint in dem Buch: Kevin Clarke Hrsg. Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals. Querverlag, Berlin Bezirke News Berlin Thema des Monats Ostdeutschland 1. FC Union Internationales Politik Bundestagswahl Wirtschaft Kultur Panorama Sport Stil Bürgerrechte Gesundheit Ratgeber Technologie Reisen. Artikel teilen mit:. Home Berlin Klaus Lederer: Das Musical gehört in den Kanon der Künste. Klaus Lederer. New York Times. Lesen Sie mehr zum Thema Berlin Europa Kultur Musik Klaus Lederer Nationalsozialismus Leipzig Humboldt-Universität München Barrie Die Perlen Der Vleopatra Gay.
Mehr Frivolität, bitteschön!
Klaus Lederer: Das Musical gehört in den Kanon der Künste Am August eröffnete der neue Direktor Ernst. Cleopatra ist trotz allerhand Liebessklaven auf Männerfang. "Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Eine Operette aus den er Jahren im Stil von Jacques Offenbach, also voller satirischer Elemente. Top Bühnen und Aufführungen mit queerer Message in BerlinRettung naht nun ausgerechnet von der akademischen Front. Die Stücke des weltberühmten Dramatikers sind heute immer noch fester Bestandteil des Repertoires. Hier kaufen Lesben, Schwule und die queere Community gerne ein! Vorhang auf! Hast du Lust, einen Tag in Berlin zu verbringen wie ein Einheimischer?
Mehr Frivolität, bitteschön!
Die wunderbare Welt des LGBTQ-Musicals“ verfasst. Inszenierung von Barrie Kosky. Cleopatra ist trotz allerhand Liebessklaven auf Männerfang. Perlen der Cleopatra. Dec 28, , PM. Hyäne Fischer – Das totale Musical. Berlins Senator für Kultur und Europa hat ein Nachwort für das Buch „Breaking Free. "Die Dreigroschenoper" ist eine Bearbeitung der "Beggar's Opera" von John Gay und Johann Christoph Pepusch. Komische Oper im Schillertheater. Eine Operette aus den er Jahren im Stil von Jacques Offenbach, also voller satirischer Elemente. Am August eröffnete der neue Direktor Ernst.Eine flügellahme "Fledermaus" in Berlin: Der aktuelle Operetten-Boom kann sich zwischen Anpassung und Aufbruch nicht entscheiden: Mehr Frivolität, bitteschön! Seit 20 Jahren lebt der Kölner Sascha Suden in Berlin. Und auch von der Musik bleibt keine Note in den Gehörgängen hängen. Was hier fröhliche Urständ' feiert, ist höchstens der eigentlich unselige Tand der Sechzigerjahre mit Tante Anneliese Rothenberger und Onkel Nicolai Gedda, edelzart gesungen, aber fad und ohne Unterleib in unzähligen TV-Sendungen und Gesamtaufnahmen geschmacksprägend festbetoniert. Unsere Theaterkasse hat montags bis samstags von Es ist kein Halten mehr: Wie eine Nilüberschwemmung flutet der enthemmte, völlig zweckfrei-alberne Frohsinn den Saal. So trompeten es nicht wenige, dieser fast anrüchigen, mindesten scheintoten Gattung sonst abholde Leitmedien in dicken Schlagzeilen. Webshop Fanshop Infos zum Besuch Barrierefreier Besuch Content Notes. Der Vorverkauf für die Vorstellungen am 7. Finde queere Orte. Februar läuft! Regie führte zunächst Erich Engel, nach chaotischen Proben übernahm Brecht selbst zum Ende hin die Regie. Folge uns. Das Dirigat übernimmt Adam Benzwi. Kosky hat die Möglichkeiten eines staatlichen Opernhauses genutzt, um herausragende Oper zu machen, grandioses Musiktheater zu inszenieren — bekannte, weltweit gespielte Stücke genauso wie wiederentdeckte, in der Wahrnehmung von Publikum und Kritik lange Zeit vergessene Schätze. Die Neuproduktion von "Die Dreigroschenoper" entsteht mit Unterstützung der Lotto-Stiftung Berlin. Aber natürlich kann man das spielen, wenn man es kann! Damit gehören die Hackeschen Höfe zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Das evoziert sofort die Frage: Warum gibt es solche Aktivitäten nicht längst? Weil sich alle als präzise im Unterhaltungsmechanismus abschnurrende Rädchen drehen, aber auch weil dieser Abend ein grandiose Energiezentrum hat: Dagmar Manzel, vom Operettensonnengott erleuchtet im Moment, in dem sie aus ihrem Arschologen-Sarkophag heraustritt und die Mumien tanzen lässt. Hier hinein rüschen und rülpsen nun die falschen Fürsten und verheulten Stubenmädchen, die verratenen Advokaten und verlorenen Ehefrauen, die mopsfidelen Rentiers und dämlichen Gefängnisdirektoren. Doch Freude mag nicht aufkommen, an diesem, zum Event aufgezwirbelten Abend, mit dem Berlins eben wieder Tritt fassendes drittes Opernhaus seines krummen jährigen Jubiläums gedenkt - indem es den damaligen Premierenerfolg von Gründervater Felsenstein wiederaufleben lassen möchte. Berlin für aktuelle Infos und Eindrücke aus der Stadt! Lesen Sie mehr zum Thema Berlin Europa Kultur Musik Klaus Lederer Nationalsozialismus Leipzig Humboldt-Universität München Barrie Kosky. Und möge er insbesondere auch dazu anregen, Musicals mit vielfältigen, sichtbaren queeren und diversen Figuren und Stimmen, Stoffen und Geschichten einem breiten Publikum zu erzählen. Das gaben BE-Intendant Oliver Reese und Regisseur Barrie Kosky heute im Rahmen eines Pressegesprächs bekannt. Der Operette wie sie wirklich war, nämlich frech und sehr frivol, vor erotischen Unterströmungen vibrierend und nicht nur so sentimental, wie sie von den Nazis zurechtkastriert worden war, während man ihre zumeist jüdischen Urheber ins KZ entsorgte, sie wird wohl nicht mehr. Es geht um eine regierungsmüde Regentin, um deren Lover und ihren Meerbusen. Und doch ist zu wünschen, dass es sein Erfolg an und mit der Komischen Oper nur eine Initialzündung ist für ein neues, sowohl musikalisch als auch schauspielerisch und inhaltlich facettenreiches unterhaltendes Musiktheater in Deutschland. Regisseur Barrie Kosky: "Es freut mich überaus, dass Oliver Reese mich gefragt hat, die Dreigroschenoper am Berliner Ensemble zu inszenieren. Mit den letzten Vorstellungen dieser Produktion im Februar verabschiedet das Berliner Ensemble diese Inszenierung. Jeff Mannes stellt die wichtigsten queeren Cruising-Orte vor. Barrie Kosky, von bis Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin, gilt völlig zu Recht als einer der wichtigsten zeitgenössischen Opernregisseure. Da die allfälligen Arienalben für die schnell hochgejodelten und auch ebenso rasch wieder fallen gelassenen Sängerstars nicht ewig das gleiche Repertoire abspulen sollen, besann man sich nämlich auf die demimondäne Halbschwester vom Operettenboulevard. Die, die heute Operette versuchen, wissen meist nicht einmal, wie es geht, noch kennen sie das Material.