In Uganda steht auf manche homosexuelle Handlungen neu die Todesstrafe. Die Betroffenen hoffen, nicht geoutet zu werden. Oder sie verstecken sich. Drei von ihnen erzählten der NZZ ihre Geschichte. In Wilsons Wohnung ist es dunkel, schon am Nachmittag. Der Strom ist ausgefallen, und durch die zugezogenen Vorhänge dringt nur wenig Licht. Manchmal gehen Nachbarn vorbei, man sieht ihre Silhouetten. Wilson stoppt dann seine Sätze, er spricht weiter, wenn die Silhouetten weg sind. Er sagt, mit einem Weissen gesehen zu werden, könnte für die Nachbarn ein Indiz sein, dass er schwul sei. Ein weiteres. Ihr Browser Gay Geschichten Aus Afrika Adblocker verhindert dies momentan. Wilson ist 25, er trägt ein ärmelloses Shirt und Shorts, er lebt mit sieben anderen Männern in einer kleinen Zweizimmerwohnung in Kampala, Ugandas Hauptstadt. Die Männer teilen sich drei Matratzen. Sie verstecken sich, weil sie geoutet wurden. Wilson verlässt die Wohnung selten in diesen Tagen. Es kann gefährlich sein. Ugandas Präsident Yoweri Museveni hat am Montag die sogenannte «anti-homosexuality bill» unterzeichnet. Es ist eines der härtesten Anti-LGBT-Gesetze der Welt, es sieht vor, gleichgeschlechtlichen Sex mit lebenslangem Gefängnis zu bestrafen. Auf gewisse sexuelle Handlungen steht die Todesstrafe. Die Reaktionen aus dem Ausland fallen harsch aus. Der amerikanische Präsident Joe Biden nannte das Gesetz «eine tragische Verletzung» von Menschenrechten. Die USA würden Sanktionen und Einreiseverbote prüfen. Das Uno-Hochkommissariat für Menschenrechte zeigte sich in einem Statement «entsetzt». Das Gesetz sei «ein Rezept für die systematische Verletzung von Rechten». Derweil hoffen Homosexuelle in Uganda, nicht geoutet zu werden. Oder sie harren in Verstecken aus, wie Wilson. Die NZZ traf ihn Ende März, wenige Tage nachdem das Parlament über das Gesetz abgestimmt hatte. Es war schon damals nicht leicht, ihn zu treffen. Ugandas Homosexuelle haben Angst, in eine Falle gelockt, verhaftet oder erpresst zu werden. Manche sagten für ein Treffen zu, dann wieder ab. Andere antworteten plötzlich nicht mehr. Drei erzählten schliesslich ihre Geschichten. Sie heissen Wilson, Janella und Andrew. Es sind ihre richtigen Namen — Janella hat ihn sich selber gegeben, sie Gay Geschichten Aus Afrika als Mann geboren. Wilson lebt erst seit Januar in der kleinen Wohnung, die er sich mit den anderen Männern teilt. Es ist die vorerst letzte Station einer Flucht, die wie bei vielen Ugandern damit begann, dass seine Eltern ihn verstiessen. Er wuchs in einem Dorf zwei Stunden entfernt von Kampala auf, mit rund zwanzig anderen Kindern. Wilsons Vater, ein Bauer und Händler, hatte ein Dutzend Ehefrauen. Wilsons Mutter starb, als der Junge zwei Jahre alt war. Der Halbwaise Wilson gehörte nicht zu den bevorzugten Kindern. Wilson sagt:. Wenn ich sie nackt sah, fühlte ich mich angezogen. Ich hatte damals nicht das Gefühl, dass das ungewöhnlich sei.
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LGBT in Afrika: Ugandas Homosexuelle auf der Flucht Homosexuell, bisexuell, trans* oder inter* zu sein, ist nach wie vor ein Stigma in der kenianischen Gesellschaft. Wer sich in Afrika oder dem Mittleren Osten als homo- oder bisexuell outet, dem drohen Zwangsheirat, Vergewaltigung, Isolation oder gar die. Kenia: "Die Gesellschaft macht uns unsichtbar" | Heinrich-Böll-StiftungUnd wer Gewalt gegen Schwule oder Lesben ausübt, gehört ins Gefängnis. Wegen einer fehlenden Drehgenehmigung sei zudem der Produzent verhaftet worden. Bitte verwende das Drucker-Symbol rechts über dem Artikel, um Seiten auszudrucken. Ich bin überzeugt, dass er mich liebt. Dieses Produkt bewerten Sag deine Meinung zu diesem Artikel. Dann wären zum Beispiel Investitionen in Schulen möglich, die den Einfluss radikaler Koranschulen verringern würden.
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Homosexuell, bisexuell, trans* oder inter* zu sein, ist nach wie vor ein Stigma in der kenianischen Gesellschaft. In weiten Teilen Afrikas suggeriert schon die im Norden geprägte Abkürzung „LGBTI“ nicht positiv konnotierte Vielfalt, sondern Gay Pride-Paraden. Wer sich in Afrika oder dem Mittleren Osten als homo- oder bisexuell outet, dem drohen Zwangsheirat, Vergewaltigung, Isolation oder gar die. Frau Ngumi, Herr Chuchu, die fünf kurzen Geschichten in „Stories Of Our Lives“ basieren auf Interviews mit queeren Kenianerinnen und Kenianern.Samuel Misteli, Nairobi Aber mit Binyavanga Wainaina, einem kenianischen Schriftsteller, der sich geoutet hat, und einer Menge anderer schwul-lesbischer Persönlichkeiten, die in den Medien aufgetreten sind, wird Leuten eine andere Perspektive auf Sexualität gezeigt, eine selbstsicherere. Das Portal richtet sich aber nicht nur an die Betroffenen, sondern auch an Journalisten. Es handelt sich nur um einige schmutzige Seiten die nicht wert sind gelesen zu werden. Die Gesellschaft muss sich zu einer Gesellschaft verändern mit einer vorteilhafteren Umgebung. Wilson sagt:. Es ist meistens in urbanen Gebieten, dass Menschen darüber sprechen. Archiv Verbotener Film "Stories of Our Lives" erzählt von Homosexuellen in Kenia. Dort löste er mein Konto auf. Zur Startseite. In der Kirche erhielt Andrew ein Zuhause und eine Ausbildung. Wie war die Reaktion? Koloniales Bildarchiv via Wikimedia Commons. Aber derartige Behauptungen sind nun einmal politisch nützlich, erlauben sie afrikanischen Politikern doch, sich als Männer des Volkes zu inszenieren. Doch internationaler Druck vermag meist nichts zu ändern, im Gegenteil. Es war schon damals nicht leicht, ihn zu treffen. Im Januar schloss die Unterkunft, es gab Drohungen. Nachdem er die Daystar University in Nairobi besuchte, setzte er sein Studium an der Bournemouth University im Vereinigten Königreich fort. Es ist hart mitzubekommen, dass Leute sagen, dass sie allein seien - trotz des Internets mit so vielen Informationen über Sexualität. Ein mutiger Akt, der das Schweigen über Homosexualität in der Befreiungsbewegung brach. Dies sind alles sehr mutige Geschichten, sehr intim, schmerzhaft. Janellas Zufluchtsort liegt am oberen Ende einer ungeteerten Gasse, der Regen hat tiefe Furchen durch sie gezogen. Der Schwule Handwerker : Am falschen Rohr Hand angelegt. Sie schliefen miteinander. Weitere Beiträge. In der Kirche drängten sie ihn, endlich zu heiraten. Auch er sagt: «Gott liebt mich, so wie er alle anderen liebt. Die schwule Unterwerfung: Homosexuelles Ritual mit Schwarzem Playboy. Die Menge der Geschichten berührt mich, weil dies kenianische Geschichten sind. Ethel-Ruth Ethel-Ruth Tawe artofetheltawe ist eine multidisziplinäre Künstlerin, Redakteurin und Kreativberaterin, die sich für Identität, afrodiasporische visuelle Kulturen und die Erkundung der alten Zukunft Afrikas durch eine magisch-realistische Linse interessiert. Kenya will Schulbücher auf LGBT-Inhalte prüfen. Sie verstecken sich, weil sie geoutet wurden. Oder es sind Bürgerrechtskämpfer, die inzwischen auch mehr zusammenarbeiten, um dem internationalen Druck zu begegnen. Ursprünglich waren Queere Identitäten und Gender Fluidität nicht immer Gegenstand von Spott, Drohungen und Angriffen. Es kommt immer darauf an, wo man lebt. Manchmal fühlt man sich unsichtbar.