Waren die schwulen Kneipen, die Szene hier früher lauter, bunter und vor allem: revolutionärer? Ist das aufrührerische, subversive Moment vorbei, jetzt, da Homosexuelle zumindest in einigen Teilen der Gesellschaft in der Mitte angekommen, ja, mitunter sogar das Aushängeschild für konservative Parteien geworden sind? Ich wollte wissen, wie die Szene in den Neunzigern aussah, wie vor der Wende und wie sie sich verändert hat und bin dafür mit einem um die Häuser gezogen, der es wissen muss: Walter Stumvoll. Kreuzberg, Neukölln, Friedrichshain — in allen szenigen Vierteln war er zu Hause, bis er nach Prenzlauer Berg zog und wohnen blieb. Inzwischen arbeitet er in der Bar Privatleben. Ganz klar: Walter ist mein Mann für diesen Abend. Wir trinken uns durch die schwulen und queeren Kneipen in Prenzlauer Berg und reden dabei über die Schwulenbewegung des Viertels vor Ort. Unsere erste Anlaufstelle ist die Bärenhöhleeine Bar, die wie eine urige Eckkneipe rüberkommt und bei deren Namen man zweimal überlegen muss, bis die schwule Komponente deutlich wird. Klischees wie Poster von nackten Boys, Lametta oder rosa Getränke ziehen hier nicht. Es wird Bier getrunken und geraucht, vielleicht noch einen Whiskey dazu, fertig. Das Publikum ist älter, etwas gesetzter, man kennt sich seit Jahren. Und das Bärchen-Thema konsequent durchgezogen: In jeder Ecke hängen Bärenbilder, Teddybären, Regenbogenbären — die verspiegelte Decke komplementiert das Ambiente. Aus München habe ihn nicht nur der Abstand zur Ex-Liebe vertrieben, sondern auch die Sperrstunde, die es in den Neunzigern noch gab — nach ein Uhr war alles zappenduster. Aber zunächst: Unterscheiden sich die Szenen der Viertel überhaupt? Seit 19 Jahren gibt es die Bärenhöhle bereits, erzählt Marno stolz, genau genommen seit dem Oktober Die Leute haben heute weniger Geld und weniger Zeit, gehen also auch weniger in Kneipen. Die Bärenhöhle wird bleiben, Gentrifizierung hin oder her, verspricht Marno. Wenige Gehminuten von der Bärenhöhle entfernt liegt der Sonntags-Clubder sage und schreibe 45 Jahre auf dem Buckel hat. Und das war ein wahrer Meilenstein: Coming Out Regie: Heiner Carow war der einzige Film mit zentral schwuler Thematik, der in der DDR je produziert wurde — im November kam er in die Kinos. Hat sich seit der Wende denn etwas geändert? Man kann darüber streiten, ob diese Öffnung gut ist oder nicht. Ich neige dazu, sie gut zu finden. Viel gehe er nicht mehr aus, sagt Patrick vom Sonntags-Club, aber im Stillen Don sei er immer noch Stammgast. Der Stille Don macht seinem Namen alle Ehre: Als wir vorbeischauen, Der Gay Szene Verschwindet es ziemlich ruhig. Hinter der Theke in der eher rustikalen Bar mit dunklen Holztischen und roten Wänden arbeitet Laura Edelhoff, die den Laden seit zwei Jahren zusammen mit ihrer Mutter Silvia führt. Auch der Stille Don blickt auf eine lange Karriere zurück: Eröffnet wurde die Kneipe im Februar und ist somit, wenn man den Sonntags-Club als Verein ansieht, die offiziell älteste schwule Kneipe des Viertels. Auch hier wieder: Das Der Gay Szene Verschwindet ist bunt gemischt und sehr nachbarschaftlich. Der Gay Szene Verschwindet einem Schwätzchen mit Laura tauchen wir mit der nächsten Bar tiefer ein in das schwule Nachtleben. Durchmischt ist in der Greifbar das Publikum nämlich nicht — Walter musste vorher um Erlaubnis bitten, mich mitzubringen. Die Barriere ist nicht nur unsichtbar: Um einzutreten zu können, muss geklingelt werden. Marcel, der knapp bekleidete Barkeeper, kommt auf uns zu. Walter und ich setzen uns ans kürzere Ende der L-förmigen Theke und haben somit den dunklen, bläulich erleuchteten Vorderbereich, der mit offenen Wänden und hohen Decken im Industrialdesign gehalten ist, gut im Blick. Immer wieder geht der Türsummer, die Bar füllt sich schnell. Lange bleiben wir aber nicht — auch wenn auf der Website angekündigt ist, Der Gay Szene Verschwindet Frauen in Männerbegleitung die Bar betreten dürfen, bin ich die einzige offensichtlich weibliche Person im Raum. Die skeptischen Blicke, die ich ernte, lassen erahnen, wie selten es vorkommt, dass Frauen die Bar betreten. Zu einer weiteren Lokalität habe ich gar keinen Zutritt: Im Stahlrohr 2. Um eine Ahnung davon zu bekommen, was das Standbein des Stahlrohrs ist, muss ich mir mit den Illustrationen auf der Website vorliebnehmen.
Polen: Queere Menschen immer öffentlicher angefeindet – Gay Pride in Bialystok angegriffen
Schwule Szene in München verschwindet immer mehr | Abendzeitung München Grund ist die fast vollständige Integration homosexueller Menschen. Immer mehr queere Viertel in europäischen Städten werden gentrifiziert, die queere Community verdrängt. Die Auflösung einer eigenen Homo-Welt schreitet in Deutschland rasant voran. Süddeutsche ZeitungX Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt. Feinheiten, die zur völligen rechtlichen Gleichstellung noch ausstehen Gleichstellung mit der Ehe, Adoptionsrecht , berühren die meisten Homosexuellen kaum, in der gesamtgesellschaftlichen Wahrnehmung sind sie gar nicht mehr vorhanden. X Sie müssen sich anmelden, um diese Funktionalität nutzen zu können. Während der Parade habe ich gedacht, dass heute jemand von uns sterben muss, so schlimm war es. Wolfgang Neuherz rechts und sein Mann Engelbert Neuherz betreiben das Edelheiss. Abonnieren Sie ihn kostenlos.
"Mit 30 bist du Rentner"
Die Gegend ist ein Trendviertel für alle geworden - und den Homosexuellen. Die queere Szene in Polen sieht sich immer größeren Anfeindungen ausgesetzt. Grund ist die fast vollständige Integration homosexueller Menschen. Die Auflösung einer eigenen Homo-Welt schreitet in Deutschland rasant voran. Seit Jahresbeginn verabschiedeten vier Regionalparlamente. Doch die Schwulenszene an der Müllerstraße verschwindet zusehends. Immer mehr queere Viertel in europäischen Städten werden gentrifiziert, die queere Community verdrängt.Nicht ausfüllen! Doch dazu kam es nicht. Und in Bialystok gab es sogar Priester, die die Nationalisten dafür gelobt haben, dass sie die Parade attackierten. Nach einem Schwätzchen mit Laura tauchen wir mit der nächsten Bar tiefer ein in das schwule Nachtleben. Queere Menschen werden nicht gezeigt als das, was sie sind — Menschen. Hinter der Theke in der eher rustikalen Bar mit dunklen Holztischen und roten Wänden arbeitet Laura Edelhoff, die den Laden seit zwei Jahren zusammen mit ihrer Mutter Silvia führt. Und damit den Agierenden um den Erhalt ihrer Arbeitsstelle. Als letztes peilen wir, einen Katzensprung vom ominösen Stahlrohr entfernt, das Privatleben an. Andy Neumann arbeitet seit sieben Jahren dort. Anna Pietrucha Und immer, wenn ein weiterer stirbt, wird er prominent platziert. Und der nächste bitte: Wieder einmal stehen Nachtschwärmer vor einer verschlossenen Tür, wieder hat ein schwules Lokal zugemacht. Laut polnischen Medienangaben kamen auf etwa tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gay-Pride rund Gegendemonstranten. Die gefährlichste Kreuzung Berlins Übrigens: am 8. Der Stille Don macht seinem Namen alle Ehre: Als wir vorbeischauen, ist es ziemlich ruhig. Waschmaschinen und Schwule in der DDR und Lesben natürlich auch - So isser, der OssiSo isser, der Ossi 8. Zur SZ-Startseite. Die skeptischen Blicke, die ich ernte, lassen erahnen, wie selten es vorkommt, dass Frauen die Bar betreten. Die Medien aus dem rechten Spektrum gehen noch weiter und bringen uns in Verbindung mit Pädophilie. Was aber genau die falsche Entscheidung war, denn mein kleiner Witz animierte ihn zu einem eigenen, viel derberen, der mir den Magen umdrehte. Abonnieren Sie ihn kostenlos. Attacken auf Homosexuelle. Offenbar braucht sie der Münchner Schwule nicht mehr. Jetzt läuft das Kennenlernen oft über das Internet. Wie lange kennen Sie den Verein schon? Du kannst Deine Browser-Einstellungen anpassen, um dies zu unterbinden. Foto: Petra Schramek. Er habe die Erfahrung gemacht, dass Heterosexuelle nur die Hälfte an Miete zahlen müssten. Alle hier meist nur gestreiften Gründe und Motive, warum sich die schwule Subkultur auflöst, haben ein gemeinsames Leitmotiv, das einer gewissen Tragik nicht entbehrt: Die Situation, die diese Kneipen, Vereine, Magazine, Verlage und Buchläden erst mit erkämpft haben, bedeutet nun ihr sicheres Ende. Und wenn das nun mal ein Partner unter 30 ist, dann "go for it". Das ist die Vision, die Arne Brach vorschwebt. Männer zwischen 30 und 50, fit genug um noch auszugehen, die versuchen, sich optisch der jüngeren Gruppe anzupassen. Mir kommt dies hier teilweise vor wie die Verzweiflung einer Bewegung, der die Existenzberechtigung abhanden kommt. Eine rechtskonservative Zeitschrift legt ihren Ausgaben Sticker mit der Aufschrift "LGBT-freie Zone" bei MDR. Sie sind seit fünf Jahren beim Sub, haben vorher die Prävention gemacht.